Einen Sergio Leone-Film, eine abgewirtschaftete Fabrikhalle und drei gute Freunde – mehr brauchte es nicht, um vor fast 25 Jahren die mittlerweile legendäre Noodles, Noodles & Noodles Corporation aus dem Boden zu stampfen.
Was klingt wie ein urbanes Märchen ist die Geschichte von Wolfgang Ahlers, André Reitemeyer und Kris Wolf, die unverhofft antraten, um auf 600 Quadratmetern selbstausgebauter Fabrikfläche, und mit dem Filmklassiker ‚Once upon a time in America‘ (und seinem Hauptcharakter David ‚Noodles‘ Aaronson) als Inspirationsquelle in Sachen Look und Namensgebung, aus den Hinterlassenschaften des zu Ende gegangenen Industriezeitalters Möbel von heute zu schweissen.
Um die Renovierungsarbeiten und die Firmengründung finanzieren zu können, arbeiteten die drei im Messeaufbau, wo sie sich sofort mit dem Konzept der klassischen Marken als authentische Traditionsunternehmen aufzutreten und die Firmengeschichte auch visuell darzustellen, identifizieren konnten. Und da sie in diesem Zusammenhang ohnehin auf der kontinuierlichen Suche nach industriellen Möbeln waren, lag der Gedanke nah, selbst in die Herstellung zu gehen. Gesagt – getan. Aus Stahlrohren gefertigt, entstand das erste Bett: Jailhousefuck. (rechts und oben).
Nach ersten Pressefeatures kam es direkt zu einem unerwarteten Auftragshoch: Der Markt schrie nach Stahlmöbeln und die plötzlichen Produzenten mussten liefern.
Die Nachfrage wollte gestillt werden, und so begaben sich die drei auf die Suche nach einer geeigneten Produktionsstätte und fanden im polnischen Katowice einen klassischen Stahlschlosserbetrieb, der, von jeglicher Modernisierung unberührt, noch genauso funktionierte, wie zu Beginn des 20. Jahrhunderts: Wie geschaffen für die erste serielle Fertigung von Noodles, Noodles & Noodles‘ AUTHENTIC FURNITURE.
Seither hat sich die Kollektion sukzessiv erweitert. Eine Küchenserie mit Winkelstahlprofilen und Maschendrahtverkleidung in weisser Einbrennlackierung (links und oben) gehört mittlerweile genauso zum Sortiment, wie die STEEL AUTHENTIC-Reihe aus dunklem Naturstahl (rechts). Das bei allen Ausführungen für Tische, Schränke, Regalböden, Ablagen etc. verwendete, massive, stabverleimte Kiefernholz stammt aus nachhaltiger Forstwirtschaft und wird in einem der traditionsreichsten Sägewerke Europas verarbeitet.
Neben den beiden Ausstellungs- und Verkaufsräumen auf der Schönhauser Allee gehört die Lagerfläche im Gewerbehof auf der Thulestraße 54 zu den drei Berliner Noodles Adressen. Hier findet am Samstag, dem 14.Juni zwischen 12 und 18 Uhr bei Musik und Barbecue ein Abverkauf stark reduzierter Prototypen, Ausstellungsstücke und B-Ware statt.
Moderne Traditionalisten: Noodles (André Reitemeyer), Noodles (Wolfgang Ahlers) & Noodles (Kris Wolf) (v.l.n.r.)
Fotos © Peter Becker